Was erwartet uns 2025 im Webdesign?
Tja, gute Frage. Wenn wir ganz ehrlich sind, dann wissen auch wir – als Webagentur in Zürich mit täglich wechselnden Kundenprojekten – nicht immer ganz genau, wohin der Trend morgen geht. Aber wir beobachten. Wir testen. Und manchmal irren wir uns, nur um später festzustellen: „Ah, das war der Anfang von etwas Grösserem.“ Also, was kommt? Was bleibt? Und was verabschieden wir endlich?
Hier sind unsere persönlichen, nicht ganz objektiven, aber dafür umso praxisnäheren Einschätzungen.
Seit Jahren hören wir: Weniger ist mehr. Weisse Flächen. Viel Luft. Klare Typografie.
Aber irgendwann kippt’s.
2025 sehen wir – wieder mehr Mut. Farben, Texturen, lebendige Typografie. Keine Design-Explosion, keine 90er-Revival-Party. Aber ein bisschen mehr Persönlichkeit. Mehr Gefühl. Vielleicht, weil wir nach Jahren der Klarheit wieder nach etwas Greifbarem suchen?
Ein gutes Beispiel: klim.co. Die Seite eines Schriftgestalters aus Neuseeland, die – ganz minimalistisch – gleichzeitig alles andere als leer wirkt. Sie spielt mit Typo, Bewegung, leisen Animationen. Keine klassischen Templates. Kein Schema F.
Okay, das hier ist heikel. Denn ja, viele Websites setzen bereits KI-Tools wie ChatGPT oder Midjourney ein. Und wir auch. Aber hier ist der Punkt: Die Tools verändern nicht nur, was gestaltet wird, sondern auch, wie wir gestalten.
Zum Beispiel: Wenn ein Kunde uns seine Inhalte KI-generiert liefert (was häufiger passiert, als man denkt), muss das Design flexibel darauf reagieren. Mal ist der Text zu lang. Mal völlig unstrukturiert. Oder voller Wiederholungen. Was machen wir also?
→ Wir bauen Layouts, die atmen können.
→ Wir arbeiten mit modularen Komponenten.
→ Wir testen Varianten in Echtzeit.
Klingt technisch, ist es aber gar nicht unbedingt. Es heisst nur: Design wird flüssiger, offener. Es muss auf Inhalte reagieren, die sich ständig ändern. Eine Herausforderung, aber auch eine Chance.
Wir haben sie alle gesehen: die Websites, bei denen sich jeder Button dreht, hüpft oder vibriert. 2025 sagen wir: Nein danke.
Was wir dagegen öfter einsetzen? Subtile Mikrointeraktionen.
Ein leichter Hover-Effekt. Eine sanfte Bewegung beim Scrollen. Ein Cursor, der sich leicht verändert, wenn er über ein interaktives Element gleitet. Kleine Dinge, die das Erlebnis verbessern, ohne zu schreien.
Wir haben das kürzlich bei einem Projekt für ein Schweizer Startup umgesetzt – ein SaaS-Tool zur Ressourcenplanung. Die Landingpage war… na ja, sagen wir: technisch. Aber durch kleine Bewegungen – z. B. beim Übergang von Screenshot zu Feature-Erklärung – wurde sie plötzlich lebendig. Es war nicht spektakulär, aber der Kunde meinte: „Irgendwie fühlt sich das jetzt modern an.“ Genau darum geht’s.
Parallax-Effekte, Scrolltrigger, horizontales Scrollen – klingt bekannt? Klar. Aber 2025 ist Scrollen nicht mehr nur „Bewegung“. Es ist Erzähltechnik.
Storytelling durch Scroll – also Inhalte, die sich beim Scrollen entfalten, animieren, verändern – wird zum Standard für High-End-Seiten. Keine reine Technik-Spielerei mehr, sondern ein Mittel, um Informationen besser zu vermitteln.
Beispiel gefällig? Apple macht es (wie immer) ziemlich gut. Klar, mit riesigem Budget. Aber auch kleinere Unternehmen setzen das inzwischen um. Wir arbeiten gerade an einem ähnlichen Konzept für ein nachhaltiges Modelabel aus Zürich – da wird der Stoff beim Scrollen „aufgewebt“. Wir hoffen, es klappt so, wie wir’s uns vorstellen. Vielleicht auch nicht. Mal sehen.
Zugänglichkeit. Klingt erstmal… langweilig? Vielleicht. Aber 2025 kommt man daran nicht mehr vorbei – und das ist gut so. Denn barrierefreie Websites sind nicht nur inklusiv, sie sind auch besser für SEO, User Experience, und letztlich für Conversion.
Was heisst das konkret?
Wir haben z. B. die Seite eines medizinischen Dienstleisters überarbeitet, bei der vorher kaum etwas lesbar war. Nach dem Relaunch nicht nur barrierefrei – sondern auch 17 % mehr Kontaktanfragen innerhalb von 3 Monaten. Zufall? Vielleicht. Aber irgendwie auch nicht.
Hier scheiden sich die Geister. Brutalist Webdesign, also diese rohe, bewusst sperrige Ästhetik – fast schon wie ein architektonischer Protest im Browser – taucht wieder öfter auf. Vor allem in Kreativbranchen.
Ein Beispiel? rorysutherland.com. Verwirrend? Ja. Absichtlich. Aber auch irgendwie… charmant.
Würden wir sowas für eine Zahnarztpraxis bauen? Eher nicht. Für ein Indie-Musiklabel? Vielleicht. Manchmal ist das „Unschöne“ gerade das, was hängen bleibt. Ambivalent, aber spannend.
Stockfotos? Kommen uns kaum noch unter.
Hochglanzvideos? Eher selten.
2025 gilt: Menschen wollen echte Bilder, echte Geschichten. Auch wenn sie ein bisschen unscharf sind. Oder nicht perfekt ausgeleuchtet.
Wir hatten letztes Jahr einen Kunden, der uns ein selbstgedrehtes Handyvideo aus seiner Werkstatt geschickt hat. Unsere erste Reaktion: „Nett, aber das können wir nicht verwenden.“
Drei Wochen später: Das Video läuft auf der Startseite, sorgt für 2x längere Verweildauer – und Kunden sagen beim Erstkontakt: „Das hat uns überzeugt, dass ihr keine Blender seid.“ Tja.
Natürlich könnten wir jetzt sagen: „Das sind die Trends 2025. So ist es.“ Aber mal ehrlich: Das Web ist lebendig. Und auch wir als Webagentur Zürich machen Fehler. Manchmal rennen wir einem Hype hinterher. Manchmal übersehen wir einen stillen Wandel.
Aber gerade das macht’s spannend.
Webdesign 2025 ist kein klarer Fahrplan. Es ist ein Work-in-Progress. Ein Raum voller Möglichkeiten – technischer, visueller, menschlicher Natur. Und wer neugierig bleibt, wer ausprobiert, scheitert, lernt, lacht – der wird auch in Zukunft gestalten können, was Menschen berührt.
Wenn du gerade selbst vor einem Website-Projekt stehst – oder einfach mal darüber sprechen willst, wohin die digitale Reise geht: Wir sind da. Schreib uns. Oder trink erst mal einen Kaffee. Dann reden wir weiter.
David Bachetti ist Mitgründer und Geschäftsführer der Webagentur Zürich Agent. Als ausgewiesener Web- und Digitalmarketing-Experte bringt er mehr als ein Jahrzehnt Branchenerfahrung in die Entwicklung von leistungsstarken Online-Strategien ein.
Er hat einen Abschluss in Advanced Digital Marketing (FH) von der ZHAW, ist Eidg. Dipl. Web Project Manager (HFP) und absolvierte das Programm Digital Transformation an der London Business School.
Als Google Partner sowie zertifizierter Experte für Google Ads und Google Analytics unterstützt David Unternehmen dabei, ihre digitale Präsenz messbar zu optimieren. Zusätzlich ist er Dipl. Eventkommunikator und achtfach HubSpot-zertifiziert.